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Steffi Nerius

  • Geboren am 1.Juli 1972 in Bergen auf Rügen
  • Leichtathletik (Speerwurf)
  • Startete für SC Empor Rostock und TSV 04 Bayer Leverkusen

  • Goldmedaillensiegerin bei der WM 2009 und 2010 
  • Europameisterin 2006
  • Silbermedaillensiegerin bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen
  • Gewann bei den Weltmeisterschaften 2003/2005/2007 jeweils die Bronzemedaille
  • CHAMPION DES JAHRES 2009
  • www.steffi-nerius.de

Wahl

CHAMPION 2009

Was geht einem durch den Kopf, wenn man hört: CHAMPION DES JAHRES Steffi Nerius?

Steffi Nerius: Das ist geil. Hammer. Das ist wirklich das Schönste, weil hier die Sportler wählen, Olympiasieger, Weltmeister, Europameister – und die wissen einfach am besten, wen sie wählen. Das ist wirklich die größte Auszeichnung, die man als Sportler erreichen kann.

Erst Weltmeisterin, dann CHAMPION DES JAHRES – Ist das das perfekte Jahr zum Abschluss einer Karriere?

Steffi Nerius:
Ja, besser geht es nicht. Das ist perfekt. Er ist wirklich das schönste, grandioseste, geilste Jahr meiner Karriere gewesen.

Der CHAMPION DES JAHRES bekommt neben dem smart auch eine Traumreise. Du willst nach Skandinavien. Warum?

Steffi Nerius: Franka Dietzsch hatte sich das vor zwei Jahren überlegt, als sie gefragt worden ist, wohin ihre CHAMPIONS-Reise gehen soll. Das fand ich super, total klasse. Schlittenhunde und Eishotel – das will ich auch erleben. Jetzt fährt Franka nicht nach Skandinavien und da habe ich gedacht: cool, dann kann ich das ja als Traumreise nehmen. Denn so erlebt man Dinge, die man nicht buchen kann.

Und das Dauer-Abo für das Event CHAMPION DES JAHRES hast Du jetzt auch sicher...

Steffi Nerius: Ich habe schon zu Franka gesagt, dass ich mich darauf freue, wenn wir mit 70 zusammen zum CHAMPION DES JAHRES fahren.

Steffi Nerius begann als Volleyballerin und wurde in der DDR mit der Mannschaft von Dynamo Saßnitz Schülermeisterin. Weil sie zu klein für eine Volleyballkarriere war, wurde sie zur Leichtathletik geschickt. Das Speerwerfen hatte ihr die Mutter, selbst eine ehemalige Speerwerferin und inzwischen Volleyball-Trainerin, beigebracht.

Nach Stagnation, Verletzungen und Einbrüchen bei internationalen Höhepunkten in den 90er Jahren gelang ihr bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 der Durchbruch in die Weltspitze, wo sie mit einer Weite von 64,84 Meter Vierte wurde. Nachdem sie als einzige deutsche Athletin seit den Europameisterschaften 2002 in München bei Großereignissen immer auf dem Podest stand – allerdings nie ganz oben – erfüllte sie sich im August 2006 in Göteborg ihren langjährigen Traum und feierte mit dem Gewinn der Europameisterschaft ihren ersten großen Titel. Bei der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin wurde sie zum Abschluss ihrer Karriere umjubelte Welt¬meisterin mit einer Weite von 67,30 Meter.

Steffi Nerius hat einen Abschluss als Diplom-Sportlehrerin und arbeitet bei ihrem Verein Bayer Leverkusen als Trainerin im Behindertensport. Zwei der von ihr trainierten Athleten konnten bei den Paralympics in Peking die Silbermedaille erringen. Sie hat den Förderverein „Active“ mitbegründet, dessen Schirmherrin sie auch ist. Der Verein will möglichst vielen behinderten Sportlern professionelles Training ermöglichen. In ihrer langen Laufbahn erhielt sie zahlreiche Ehrungen, z.B. 2008 den „Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis“ vom Deutschen Leichtathletik-Verband und 2006 den „Preis für Toleranz und Fairplay“ vom Bundesinnenminister.

Privat gilt die Speerwerferin mit dem Stirnband als sehr umgänglich, im Training, das sie ab 1. Oktober als Full-Time-Job im Behindertensport nun anderen „gönnt“, gilt sie als sehr präzise und pünktliche Antreiberin.

Traumreise

„Wohin läuft das Vieh bloß?"

Ihre Gewinner-Traumreise führte Steffi Nerius, CHAMPION DES JAHRES 2010, ins eisige Lappland. Die Speerwurf-Weltmeisterin über eigensinnige Rentiere, Übernachten im Eishotel und ihr Leben nach der Sportkarriere

Warum hast du dir ausgerechnet eine Reise in den hohen Norden ausgesucht?

Weil ich so was wahrscheinlich sonst nie im Leben gemacht hätte. Im Urlaub bin ich eher der Typ für Sonne und Strand, war schon auf den Malediven, in Australien, Neuseeland und in der Karibik. Aber einmal die volle Wucht der Natur am Polarkreis erleben? Das ist schon etwas ganz besonderes.

Was war dein persönliches Highlight in dieser Woche?

Diese eine Woche war so reich an Höhepunkten, es war einfach alles toll. Der Tag bei den Sami zum Beispiel, sozusagen den Ureinwohnern Lapplands – sie leben zwar nicht mehr in Zelten, aber sitzen immer noch zusammen am Feuer, backen ihr Fladenbrot und erzählen Geschichten.

Eine Hundeschlittenfahrt war auch dabei, oder?

Ja, und die war richtig lustig, natürlich hat es mich gleich in der ersten Kurve in den Tiefschnee gehauen. Aber noch heftiger war die Fahrt mit dem Rentierschlitten. Nach drei Tagen Erfahrungen mit Tieren dort dachte ich eigentlich, das geht ganz locker. Aber dann sitzt man da auf so einem schlichten Holzschlitten, hält eine Schnur in der Hand und plötzlich spurtet das Vieh los. Ich dachte nur: Wo läuft es bloß hin? In der zweiten Runde ging’s dann aber besser.

Wo hast du übernachtet?

Beeindruckend war die Nacht im ICE Hotel, die Eisskulpturen dort sind echte Kunstwerke – in meinem Zimmer war das Bettgestell wie eine venezianische Gondel geformt. Total gigantisch war aber eine Nacht, als wir spontan beschlossen, draußen im Schlafsack zu übernachten – bei minus 15 Grad! Diesen unglaublichen Sternenhimmel, dazu Vollmond und Nordlicht werde ich nie vergessen! Naja, meine halberfrorene Nasenspitze auch nicht.

Wer hat dich auf dieser Reise begleitet?

Meine Eltern waren dabei, außerdem Jürgen Schmitz von ROBINSON und der Kameramann Alex Busch. Der Film wird bestimmt sehr lustig und auch beim nächsten CHAMPION DES JAHRES gezeigt.

Den Termin hast dir sich sicher schon im Kalender vorgemerkt?

Na klar! Der CHAMPION DES JAHRES  ist ein absoluter Höhepunkt im Sportlerjahr und war für mich oft auch eine Zusatz-Motivation, wirklich eine Medaille zu holen, damit ich dabeisein kann. Schließlich trifft man nirgendwo sonst so viele andere Athleten in entspannter Atmosphäre. Allein die Disco-Abende sind legendär…

Wie oft warst du schon beim CHAMPION DES JAHRES?

Seit 2002 habe ich es jedes Jahr geschafft, darauf bin ich schon ein bisschen stolz. Und jetzt, nachdem ich im letzten Jahr gewählt wurde, darf ich ja automatisch immer kommen. Bin mal gespannt, wie viele ROBINSON Clubs ich noch kennenlernen werde. Neun sind es bisher, und jeder einzelne ist super, vom hervorragenden Essen bis zum fantastischen Sportangebot.

Welche Rolle spielt der Sport jetzt bei dir, nachdem du deine aktive Karriere beendet hast?

Eine ganz entscheidende: Ich bin ja Diplom-Sportlehrerin und seit Jahren beim Leichtathletik-Verein Bayer Leverkusen Trainerin im Behindertensport. Es macht mir viel Spaß, mich auch mit anderen Disziplinen zu beschäftigen. Bei der Leichtathletik-WM in Neuseeland Anfang des Jahres ist zum Beispiel einer meiner Athleten, dem ein Unterschenkel amputiert wurde, 7,09 Meter gesprungen. Anfangs schaffte er „nur“ 5,60 Meter. Es ist einfach toll, wenn man merkt: Da geht was!

Reisetagebuch

Tag 1, 14.03.2011

Anreise

Meine Traumreise startet in Köln. Dort treffen wir (meine Eltern und ich) Jürgen und Alex. Mit Zwischenstopp in Stockholm, landen wir dann auf dem  Airport Lappland in Gällivare. Dort werden wir abgeholt, um dann das letzte Stückchen zu Lottis Loge mit dem Skidoo zu fahren. Durch den verschneiten Wald auf einer kleinen Piste auf dem Anhänger eines Snowmobils. Das war schon das erste Erlebnis. Nach einer warmen Suppe, sind wir dann auch alle müde von der Anreise ins Bett gegangen.

Tag 2, 15.03.2011

Willkommen in Lappland

Der Tag beginnt mit einem Guten-Morgen-Gruß von allen 75 Hunden. Sie heulen bzw. begrüßen den Morgen. Anschließend gehen wir zum Eisangeln. Dank Jürgens Mütze und meinem Gefühl für das Angeln, war ich an diesem Tag die einzige, die einen Fisch gefangen hat. Danach haben wir einen Einführungskurs im Schlittenhundfahren bekommen. Und dann ging es auch schon direkt los. Ein tolles Erlebnis, nach einem ersten Sturz den Schlitten und die Hunde so einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen.

Tag 3, 16.03.2011

Schneeschuhwanderung

Nach einer weiteren Schlittenhundfahrt machte ich mit Jürgen eine Schneeschuhwanderung, die mit dem Sonnenuntergang, dem Tiefschnee und vor allem dem richtigen Weg ein weiterer Traum war. In unserer Doppelkopfverrückten Familie mussten Alex und Jürgen abends das Kartenspiel lernen und wir hatten danach viele lustige Abende.            

Tag 4, 17.03.2011

Schlittenhunde und Skier

Heute schafften wir es ohne einen Sturz die letzte Schlittenhundfahrt zu genießen. Nachmittags haben Jürgen und ich uns je einen Hund geschnappt und sind auf Skiern mit dem Hund vorne weg durch die Wälder und über den zugefrorenen See gefahren. Jürgen musste z.T. seinen Hund ziehen, aber auch deswegen hatten wir wieder jede Menge Spaß. Abends haben wir am Lagerfeuer mit den Mundharmonika Klängen von meinem Vater unser Essen warm gemacht.            

Tag 5, 18.03.2011

Zu Besuch bei den Samis

Heute haben wir einen Ausflug zu den Samis gemacht. Wir haben die ihre Geschichte gehört, mit ihnen zusammen am Lagerfeuer Brot gebacken und anschließend eine Rentierschlittenfahrt gemacht. Der Spaßfaktor war wieder auf unserer Seite, als Jürgen und ich ein wenig überfordert von dem Galopp des Rentiers in der ersten Kurve vom Schlitten flogen. Bei der nächsten Runde hatte sich das Tier dann verausgabt und wir blieben auf dem Schlitten.            

Tag 6, 19.03.2011

Highspeed im Schneemobil

Die Schneemobiltour am heutigen Tag war ein weiteres Highlight meiner Traumreise. Wir sind nicht nur mit ca. 90km/h über den vereisten See gejagt, sondern haben auch den Tiefschnee gemeistert und den Hausberg Avvakko erklommen. Tolle Herausforderung und Aussichten zum Träumen. Nach einem Drink an der Eisbar, wagten Jürgen und ich eine Übernachtung im Freien. Sterne, Vollmond und am Morgen die Sonnenstrahlen entschädigten für -14 Grad Außentemperatur. In den Schlafsäcken auf den Rentierfellen war uns beiden aber warm.

Tag 7, 20.03.2011

Letzter Tag - ein wahrer Traum!

Am letzten Tag in Schweden sollte ein großer Traum von mir in Erfüllung gehen - die Anreise und Übernachtung im Eishotel. Nachmittags versuchten wir uns noch am Eisskulpturen bauen, wo ich für den CHAMPION 2011 schon mal den Pokal „schnitzte“, und dann haben wir noch ein Galaessen als Eismenü genossen. Vor dem Nachtisch war auch pünktlich ein Nordlicht am Himmel zu sehen. Die Nacht im Eishotel war unvergesslich. Bei nur -5 Grad war mir fast schon heiß in der Nacht. Ich hatte ein Zimmer, wo das Bett eine Eisgondel von Venedig war. Das war wirklich ein traumhafter Abschluss meiner Traumreise.            

Tag 8, 21.03.2011

Abreise

Nach einer wärmenden Sauna ging es zurück nach Deutschland. Danke an alle Partner und Förderer, vor allem aber auch an Jürgen, für diese unvergessliche Traumreise.